„Moin, darf ich Ihnen einen Appel hier vom Markt mitgeben? Ist auch ein Kugelschreiber drin und was Politisches zum Lesen – schönen Tag noch und bleiben Sie gesund.“ So oder so ähnlich haben ich gemeinsam mit meinem Team und der SPD vor Ort im Wahlkreis in den vergangenen Jahren bereits mehr als 20.000 Tüten auf den Wochenmärkten in Bremen und Bremerhaven verteilt. Nicht immer mit Apfel, im Winter auch mal mit Mandarinen oder einer schokoladigen Überraschung.
Mal entwickelt sich ein Gespräch, mal wird eine Frage mit auf den Weg gegeben. Oder es bleibt bei der Übergabe und einigen netten Worten. Auf dem Findorffmarkt sprach mich letztes Jahr Herr Maylahn-Reemts an, seines Zeichens Maschinist auf dem Denkmal Versuchskreuzer Bremen, dem ersten Seenotrettungskreuzer mit Tochterboot, Baujahr 1931. Man kam ins Gespräch und nach mehreren Besuchen an Bord konnten wir erfolgreich eine sechsstellige Summe aus dem Bundeshaushalt zur weiteren Restaurierung und Herstellung des Ursprungszustandes organisieren.
Die Idee hinter den gepackten Brottüten ist neben einem einfachen Gesprächseinstieg aber auch eine andere: Es geht darum, präsent zu sein, gerade zwischen den Wahlen. Dass das den Menschen auf den Wochenmärkten mit unter „komisch“ vorkommt, haben wir am Anfang oftmals zu hören bekommen: „Ist schon wieder Wahl?“ lautete eine häufig gestellte Frage. Viele Besuche und Gespräche später wird die Frage gar nicht mehr gestellt. Stattdessen trifft man bekannte Gesichter auf den Märkten wieder und bekommt auch Lob für die Arbeit in Berlin. Folgender Satz, eines bekennenden Grünenwählers bleibt in Erinnerung: „Ihr macht das besser als gedacht.“
Aktuell heißt das Gebot der Stunde aber: Kontakte reduzieren und Abstand halten. Daher finden meine Wochenmarktschnacks bis auf Weiteres nicht statt. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns im neuen Jahr wiedersehen: In Vegesack, Geestemünde, Oslebshausen, Walle, Wulsdorf, Leherheide, Findorff, Mitte, Woltmershausen, Lesum und ganz neu in der Überseestadt.